Linien Musik ist eine Software die gezeichnete Linien in Töne umwandelt und somit eine Einheit von Klang und Bild herstellt. Die Visualität der Musikerzeugung als integrales Element der Musik wird mit Hilfe eines Videobilds zu Bewusstsein gebracht.
Es ist keinesfalls der erste Versuch, eine derartige Verbindung herzustellen. Das Bestreben, Musik aus Bildern zu erzeugen hat eine lange Tradition [1] und findet sich unter anderem auch in moderner Musiksoftware wieder. Zwischen Bild und Ton gibt es allerdings keinen kanonischen Zusammenhang. Um diese Lücke zu schließen gilt es abstrakte Beziehungen zwischen den Beiden zu finden, die für das menschliche Verständnis so offensichtlich erscheinen, dass der Eindruck erweckt wird, Bild und Ton wären untrennbar miteinander verknüpft, auch wenn dieses Zusammenspiel frei erfunden ist.
Ausgangspunkt für Linien Musik war ein Programmierbeispiel von Zachary Lieberman dessen Funktionsweise sich auf folgende Prinzipien reduzieren lässt:
- Eine gezeichnete Linie entspricht einer Abfolge von Tönen.
- Die Höhe der Töne steigt mit der Position im Bild nach obenhin an.
Aufbauend auf diesen Prinzipien kann man nun fragen, wie verschiedene solcher Linien gemeinsam klingen, was geschieht wenn man diese Linien bewegt, oder wenn sich gar eine Linie auf einer anderen Linie bewegt. Antworten auf diese Fragen versucht die Software Linien Musik zu geben.